Zurück auf den nördlichen Sporaden
07. Juli 2024
Nachdem wir Eleanor in Volos wieder fit gemacht haben, geht es für uns noch einmal auf die Nördlichen Sporaden. Unser erster Stopp in Skiathos ist Koukounaries Beach. Hier verbringen wir einen recht wilden Sonntagnachmittag. Drei Strandbars beschallen die Bucht aus drei unterschiedlichen Richtungen und der Schwell der vielen kleinen, aber gut-motorisierten Motorboote, die meist entweder einen Wakeboarder oder eine Banane hinter sich herziehen, lässt uns Ankerlieger tanzen. So brechen wir am nächsten Morgen, noch bevor die erste Banane ihre Kreise durchs Ankerfeld ziehen kann, auf nach Skiathos Stadt.
09. Juli 2024
Von Skiathos aus möchten wir ein paar Tage später weiter nach Alonnisos. Wir wollen die Nordspitze von Skopelos runden, um dann an der Nordküste entlang, vorbei an der Mamma Mia-Kapelle, gemütlich vor dem Wind, in den Süden von Alonnisos zu kommen. So der Plan. 🙂 Die Realität sah dann leider etwas anders aus.
Aufgrund eines kleinen Planungsfehlers unsererseits (wir hatten wieder mal unterschätzt wie besch… es ist, mit viel Welle vor dem Wind zu fahren) und ungünstigen Windverhältnissen runden wir nicht nur die Nordspitze von Skopelos, sondern ungewollt auch die von Alonnisos. Die Laune an Bord ist eher bescheiden und zwischendurch fragen wir uns „WTF – Was machen wir hier eigentlich?!”.
33 hart erkämpfte Seemeilen später fällt in Vasiliko auf Peristera der Anker und wir sind einfach froh angekommen zu sein.
Von da an gehen wir segeltechnisch erstmal in den Urlaubsmodus. Von Vasiliko auf Peristera verlegen wir uns nach Paralia Chrisi Milia an die Ostküste von Alonnisos (Strecke: 4,7sm). Das Wasser ist herrlich türkisblau und der Sonnenuntergang taucht die roten Felsen, für die dieser Küstenstreifen bekannt ist, in glühendes Licht.
Am nächsten Morgen machen wir endlich wieder unsere SUPs klar, erkunden ein wenig die Gegend und verlegen uns anschließend nach Votsi (Strecke: 1,9sm, wie gesagt, wir sind im Urlaubsmodus).
Votsi ist ein Naturhafen, in dem man mit Anker und Landleine anlegt. Die Landleinen werden an einer steilen Steinwand befestigt. Das Wasser ist wunderbar sauber und klar. Bis zur Mole im Hafen selbst sind es nur 200m und in der Umgebung gibt es Höhlen, die wir mit dem SUP erkunden. Unsere Nachbarn (Michael & Jaqueline von der Mija und Rachel & Matthew von der Orchid) sind supernett und auch Helena & Martin von der Nirvana stoßen wieder zu uns. Votsi gefällt uns und so bleiben wir gleich drei Tage.
15. Juli 2024
Gerne hätten wir unseren Aufenthalt in Votsi noch ein wenig verlängert, aber unsere Wasser- und Lebensmittelvorräte sind aufgebraucht und so müssen wir in einen Hafen. So geht es ganze 0,9sm Richtung Süden nach Patitiri. Auch die Nirvana zieht mit uns und so liegen wir bald fest vertäut im Hafen nebeneinander. Abends machen wir eine kleine Wanderung zum Hauptort der Insel (Alonnisos Old Village oder auch Chora), welches in den 1960iger Jahren durch ein Erdbeben zerstört und später von zugereisten Künstlern und Alternativen wieder aufgebaut wurde. Heute ist es der Touri-Hotspot auf der Insel, was dem Ort seinen Reiz aber nicht nimmt. Zumal es für uns, nach Tagen in einsamen Buchten auch gerne mal ein wuseliger Ort mit Souvenirshops und überteuertem Eis sein darf.
Frisch verproviantiert verlassen wir am nächsten Tag Patitiri und legen starke 5sm zurück, dieses Mal sogar unter Segel! Der Anker fällt in Tzortzi Gizmos. Auch die Nirvana ist wieder mit dabei und wir lernen hier auch Marita und Ralf von der Charisma kennen. Helena und Martin kennen die beiden bereits aus ihrer Zeit an der Ostsee. Wir treffen uns auf einen kurzen Schnack mit Dinghy und SUP-Boards an der Nirvana. Wirklich nett, wenn man Nachbarn hat.
Ein weiterer kurzer Schlag bringt uns einen Tag später zurück in den Süden von Peristera. Hier legen wir mit Anker und Landleine in einer stark frequentierten Bucht an. Zahlreiche Charterschiffe machen hier einen Mittagsstopp zum Schwimmen und so gibt es viel zu sehen. Auch Marita und Ralf stoßen zu uns und wir verbringen einen fröhlichen Abend an Bord der Charisma.
Im Laufe unseres Aufenthalts lernen wir dann auch noch, warum es echt wichtig ist zu checken an welchem Stein man seine Heckleine befestigt. Neben uns hatte eine türkische Yacht angelegt und eine ihrer Leinen über denselben Felsen gelegt wie wir unsere Steuerbordleine. Für uns kein Problem da wir eh noch eine weitere Nacht bleiben wollten und die Steine sind ja schließlich für alle da.
Am nächsten Tag, beobachten wir vom Cockpit aus, wie unser Nachbar eine dritte Leine ausbringt und diese an einem größeren Felsen befestigt. Naja, soviel Wind ist jetzt auch nicht angesagt… Ein Blick auf unsere Leine verrät uns, dass unser Nachbar nicht wegen des Windes eine neue Leine gelegt hat. Unsere Steuerbordleine, eben noch an einem massiven Felsen an Land befestigt, zeigt jetzt im 45-Grad-Winkel ins Wasser. Durch den Zug bei einer Böe muss der Felsen abgebrochen und ins Wasser geplumpst sein, inklusive unserer und des Nachbars Leine. Mittels Winsch können wir beide Leinen schnell und problemlos bergen und wir nehmen als Learning mit: “Teile niemals deinen Stein”!
19. Juli 2024
Nach einer Woche Urlaubssegeln sind wir gut erholt für unseren nächsten größeren Schlag. Wir verlassen Peristera und nehmen Kurs auf Skyros.
Bei gutem Wind, aber leider auch ordentlich Welle (vielleicht sollten wir uns daran endlich gewöhnen) verbringen wir einen schönen Segel-Tag. Ein Blick aufs AIS verrät uns, dass sowohl die Nirvana als auch die Charisma denselben Kurs eingeschlagen haben. Gut 30 Seemeilen liegen bei der Ansteuerung auf die Ormos Foka in unserem Kielwasser. In der Bucht pfeift es mit Windspitzen bis zu 30 Knoten, aber wir haben einen guten, sandigen Spot gefunden, in dem der Anker bestens hält. So verbringen wir zwei stürmische Tage an Bord bis am Nachmittag des zweiten Tages der Wind endlich nachlässt und wir an Land können, um uns die Füße ein wenig zu vertreten.
Tags darauf geht es dann nach Linaria, dem Hafen auf Skyros. Letztes Mal, als wir hier lagen, wurden wir von der Fähre eingeparkt. Dieses Mal gehen wir längsseits und liegen Heck an Heck mit der Nirvana. Tobi ist ein großer Fan von diesem Hafen und vor allem seinem übermotivierten Hafenmeister. Mir ist das alles immer etwas zu viel Theater und so kommt auch dieses Mal der Hafenmeister mehrmals an Bord, um irgendwelche Leinen nachzuziehen. Der Bäcker und Supermarkt sind auch eher durchschnittlich und zudem haben wir uns hier unsere erste Kakerlake eingefangen. Ihr merkt meine Begeisterung für diesen Ort hält sich in Grenzen. 🙂
Dennoch verbringen wir zwei sehr nette Tage hier. Wir gehen mit den Crews von Nirvana und Charisma essen und erkunden gemeinsam mit Marita und Ralf per Roller die Insel. Skyros ist wild und wirklich schön und wir hatten viel Spaß zusammen.
Allerdings trennen sich hier dann auch unsere Wege und es heißt Abschied nehmen. Nirvana und Charisma setzen ihre Reise Richtung Peleponnes fort, während wir uns auf Richtung Dodekanes machen. Unser nächstes Ziel – Psara.
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Wow, das Warten auf den neuen Artikel hat sich gelohnt! Der Sternenhimmel und die unterschiedlichsten Ausblicke … sensationell! Da ärgere ich mich jetzt fast ein bisschen, dass nur ein Teil unserer Family demnächst zusteigt.
Und die Rollertour sieht auch spannend aus, v.a. die Offroadpassage. 😉 Liebe Grüße, Beate
Hi Beate, vielen Dank… Ihr seid natürlich auch zu dritt jederzeit wieder herzlich willkommen! 😉