Family-Time | Von Poros in den Argolischen Golf
17. April 2025
Nach vier Wochen Poros heißt es für uns an Gründonnerstag Abschied nehmen. Wir haben Moritz, Beate und Roland zu Besuch an Bord und wollen mit den Dreien den östlichen Peloponnes und den Argolischen Golf erkunden.
Wir verlassen Poros etwas wehmütig, sind aber auch gespannt, was die kommende Saison bringen wird. Unser erstes Ziel, Hydra, streichen wir kurzfristig von unserer Liste: Im Hafen liegen die Boote bereits in zweiter Reihe (mit Anker und Heckleine). Da ist Chaos vorprogrammiert, und darauf haben wir keine Lust. Am nahegelegenen Ankerplatz steht zudem der Schwell von den vorbeirasenden Taxi-Booten. Außerdem hält der Anker nicht, und wir driften langsam auf eine Felswand zu. Nach längerem Hin und Her gehen wir Anker auf und verlegen uns nach Dokos.
Hier liegen wir mit Anker und Landleine in einer gut geschützten Bucht, in der nur ein weiterer Katamaran liegt. Wir genießen die Ruhe und stellen fest, dass wir einfach nichts übrig haben für Touri-Hotspots.
Am Ostersamstag müssen wir uns noch einmal verproviantieren und verlegen uns nach Ermioni, einem kleinen Ort im Osten des Peloponnes, wo wir auch Alex wieder treffen. Hier ist das Osterfest bereits in vollem Gange. Im AB-Supermarkt ist die Hölle los, und als ich an der Fleischtheke anstehe, gehen gleich zwei ganze Lämmer über den Tresen.
Bei uns bleibt heute die Küche kalt – wir gehen nämlich mit Alex essen. Als wir zurückkommen, bleiben wir noch bis nach Mitternacht im Cockpit sitzen, um von dort aus die Prozession und das Feuerwerk anlässlich der Osternacht zu sehen. Das wird in Greichenland immer sehr besonders zelebriert.
Der Ostersonntag beginnt mit einem ausgiebigen Osterfrühstück. Anschließend fahren wir noch einmal kurz in die Stadt, um uns ein wenig die Füße zu vertreten und mit unserem 25-Liter-Kanister unsere Wasservorräte aufzufüllen. Am frühen Nachmittag gehen wir Anker auf und nehmen Kurs auf die Insel Spetses.
Da die meisten Ankerplätze um die Stadt herum für eine Übernachtung – aufgrund des Schwells, den die Taxi-Boote verursachen – nicht geeignet sind, gehen wir in einer Bucht gegenüber der Insel am Festland vor Anker.
Abends grillen wir Souvlaki und Würstchen und lassen unseren Ostersonntag ganz entspannt im Cockpit ausklingen. Zum Abschluss bekommen wir noch das Feuerwerk von Porto Heli zu sehen, das das Ende der Osterfeierlichkeiten bildet.
Nachdem wir Hydra als Touri-Hotspot ja bereits backbord liegen gelassen haben, wollten wir uns auf jeden Fall Spetses anschauen. Ein bisschen Sightseeing muss sein – ganz zum Leidwesen von Moritz, der am liebsten einfach nur segeln würde. 😉
Wir verlegen uns in die Bucht vor der Stadt und nach einer schaukligen Fahrt mit dem Dinghy geht es zu Fuß Richtung Hafen. Spetses ist ein schmuckes Örtchen, dem man seine wohlhabende Vergangenheit und auch seine touristisch geprägte Gegenwart ansieht.
Wir schlendern an der Promenade entlang zum alten Hafen und sind gut beschäftigt, aufzupassen, nicht von einem Roller, einer Ape, einem Tuk-Tuk oder einer Pferdekutsche überfahren zu werden. Den Rückweg treten wir durch die engen Gassen der Stadt an, in denen weniger Verkehr herrscht und es somit gleich eine eher ruhige und gemütliche Stimmung verbereitet. Hier sind auch die Häuser nicht mehr ganz so mondän wie in Hafennähe.
Zurück an Bord nehmen wir einen kleinen Snack ein und machen uns dann auf zu unserer Ankerbucht für die Nacht im Norden der Insel. Wir haben nun den östlichen Finger der peloponnesischen Halbinsel gerundet und befinden uns am Eingang des Argolischen Golfs, den wir in den nächsten Tagen noch besegeln werden.
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