Home alone

19. – 26. Mai 2025

Micha fliegt am Freitag für ein paar Tage nach Deutschland, um den Junggesellinnenabschied ihrer Schwester zu feiern. Wir legen uns dafür in den alten Handelshafen von Kalamata. Wir hatten kurz überlegt, ob wir in der direkt benachbarten Marina einen Platz buchen sollen, aber wir wissen von Freunden, dass man hier gut liegen kann. Die Kaimauern und Gummifender sind zwar eher für größere Schiffe gemacht, aber mit unseren alten Polstern und ein paar zusätzlichen Fendern liegen wir gut geschützt.

Wir kommen schon am Montagabend in Kalamata an und machen erstmal klar Schiff: Boot putzen und vor allem Wäsche waschen – da hat sich in fünf Wochen einiges angesammelt. Die schweiz-ungarische Crew, die neben uns anlegt, fragt uns, wie lange wir schon unterwegs sind – der Wäscheleine nach zu urteilen, kämen wir wohl gerade aus New York.

In den nächsten Tagen genießen wir die Annehmlichkeiten der Stadt und schauen uns Kalamata genauer an. Es ist wirklich schön hier, und auch die Gastronomie ist etwas moderner als in den kleinen Dörfern auf dem Peleponnes. Besonders gut essen wir im Aphrálato – falls ihr mal in der Stadt seid: absolute Empfehlung!

Am Freitag steigt Micha dann ins Taxi – und ich bin allein. Was macht man denn da…?

Freitag wird erstmal gearbeitet, und für Samstag stehen einige Bootsprojekte auf dem Zettel. Unter anderem will ich den Kühlschrank abtauen. Dieses Projekt verfolgt mich dann bis Sonntagabend. Erst dann gelingt es mir, ihn wieder zu „reanimieren“. Wenn die Sonne untergegangen ist und das Solarpanel keinen Strom mehr produziert, sieht man am Batteriemonitor ganz genau, wann sich der Infarkt im Kühlkreislauf anbahnt – die Stromaufnahme sinkt plötzlich. Grund dafür ist Feuchtigkeit, die irgendwann über eine undichte Stelle in den Kühlkreislauf gelangt ist, dort nun gefriert und die Zirkulation des Kühlmittels verhindert. Dann heißt es: Föhn raus. Nach fünf bis sechs Durchgängen läuft er endlich wieder – und pünktlich zur Bettgehzeit nimmt er seinen Dienst in vollem Umfang wieder auf. Puh.

Außerdem habe ich die Stromversorgung des Routers optimiert, die Logge von Bewuchs befreit, unsere Heizung gereinigt und eingepackt, das Solarpanel abgespült und ein kleines Wasserleck am Filter der Klopumpe entdeckt – und alles gründlich saubergemacht.

Zwischendurch war ich ein paar Mal an der Strandpromenade joggen, habe Nachbarn beim Anlegen geholfen, mit einer sehr netten deutsch-ungarischen Famile Freundschaft geschlossen und die Marina besucht – und festgestellt, dass man dort bei bestimmten Wind- oder Wellenrichtungen ziemlich unruhig liegt. Also haben wir mit dem Handelshafen die richtige Entscheidung getroffen.

Und dann ist auch schon wieder Montag und Micha kommt zurück.

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