Inselhopping im Ionischen Meer – Kefalonia

15. – 17. Juni 2025

Vor uns liegen die Ionischen Inseln – sieben an der Zahl. Doch die erste werden wir gleich mal auslassen: Zakynthos.

Im Süden befindet sich ein Naturschutzgebiet, das die Brutplätze von Schildkröten schützt. Hier ist Ankern – verständlicherweise – nicht erlaubt. Im Südwesten liegt der berühmte und oft fotografierte Shipwreck Beach. Sowohl dort als auch entlang der gesamten Westseite macht der vorherrschende Nordwestwind das Ankern schwierig.

In Zakynthos-Stadt, so haben wir auf Navily gelesen, treibt – ähnlich wie in Nafplion – eine Line-Handler-Crew ihr Unwesen. Zudem soll es auch kein wirkliches Must-see sein.

Der Hauptgrund, warum wir Zakynthos backbord liegen lassen, ist aber wieder einmal der Wind. Am Sonntag bietet sich eine für dieses Seegebiet seltene Option: Südwind. Und der ist ziemlich hilfreich, wenn man Richtung Norden will.

Wir nehmen Kurs auf die Insel Kefalonia. Wir erwarteten eigentlich einen Raumwind-Kurs. Zunächst ist aber erst einmal kein Wind, und so motoren wir die Westküste des Peloponnes entlang.

Nach etwa zwei Stunden setzt tatsächlich Wind ein, und wir gleiten mit 120° zum Wind durchs Wasser. Ich nutze die Gelegenheit für ein Telefonat mit meiner Schwester und setze mich aufs Vordeck in die Sonne. Das Leben kann so schön sein.

Ich genieße den Moment, denn ich habe mittlerweile gelernt, dass diese schönen Segelmomente auch schnell wieder vorbei sein können – und so ist es dann auch. Je näher wir Kefalonia kommen, desto westlicher dreht der Wind, und so wird es am Ende dann doch wieder Am-Wind – gegen Wind und Welle.

Kefalonia ist die größte der Ionischen Inseln – grün, bergig und bekannt für ihre beeindruckenden Steilküsten. Die Insel trägt bis heute die Spuren des schweren Erdbebens von 1953, das weite Teile der Bebauung zerstörte und viele Menschen zur Auswanderung zwang. Nur wenige Orte, wie Fiskardo im Norden, blieben damals verschont.

Unser Anker fällt in der Bucht vor dem kleinen Örtchen Poros. Wir verbringen hier ein paar entspannte Tage – aber leider auch sehr schauklige Nächte. Der nachmittäglich einsetzende Nordwestwind treibt starken Schwell in die Bucht, der meist bis tief in die Nacht anhält. Nach drei Nächten haben wir genug und beschließen weiterzuziehen.

Nächster Stopp: Ithaka – die Heimatinsel von Odysseus.

2 Kommentare
  1. Julia
    Julia sagte:

    Toller Bericht 😊 wir haben auch südlich von Poros geankert und uns hat auch der Schwell vertrieben. Trotzdem sehr hübsch dort 🥰

    Antworten

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