Unterwegs nach Naxos
19. September 2022
Wir sind wieder unterwegs. Nach 12 Tagen in Boufalo und anschließend 2 Tagen in Olympic Marine sind wir nun auf dem Weg nach Naxos – mit funktionierendem Kühlschrank! Am Mittwoch waren die Techniker da. Es war wohl ein kleiner Infarkt. Einige Leitungen waren dicht und es hat Kühlmittel gefehlt. Aber – Reanimation geglückt! Gute zwei Stunden und 450 Euro später läuft und kühlt er wieder.
Nachdem wir am Donnerstag den Kühlschrank wieder aufgefüllt haben, ging es zunächst Richtung Südost nach Kythnos. 25 Seemeilen, 77% davon segelnd. 🙂 In der von uns ausgesuchten Bucht Fikiadha angekommen, machen wir zunächst eine kleine Wanderung zu der auf dem Berg gelegenen Kapelle und genießen einen spektakulären Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen machen wir uns, nach einer kurzen Runde Schwimmen ums Boot, auf nach Syros. Zunächst geht es motorsegelnd die Westküste von Kythnos entlang. Anschließend passieren wir am Wind die sehr imposante Insel Pipere, die wie der Tafelberg aus dem Wasser ragt und fallen dann auf halben Wind ab, um die letzten Seemeilen bis nach Syros zurückzulegen. Um 18:00 Uhr fällt nach einem langen, aber sehr schönen, Segeltag der Anker in der Bucht von Vari. Bei Spaghetti mit Raddicio e Speck Pesto (seltsame Farbe aber sehr lecker) genießen wir den Sonnenuntergang.
Am Samstag nehmen wir dann die 30 Seemeilen nach Naxos in Angriff, da von Sonntag bis Dienstag wieder mal Meltemi angesagt ist. Mit sehr unstetem Wind (3 – 23 Knoten) und 1.5 Meter Welle kämpfen wir uns teils unter Motor, teils segelnd, weiter Richtung Südost. Die letzten 10 Seemeilen sind dann richtig zäh. Der Wind ist zu wenig, um bei dieser Welle die Segel stabil zu halten und so schlägt alles recht nervtötend im ungleichmäßigen Takt der Wellen. Wir wollen einfach nur ankommen und kommen dabei auch zu dem Schluss, dass Land, Leute und Essen hier ja wirklich großartig sind, uns Griechenland als Segelrevier allerdings noch nicht überzeugt hat. Mal sehen wie es wird, wenn im Herbst der Meltemi nachlässt.
Am Sonntag hat der Meltemi hat dann auch gleich sein erstes Opfer gefordert – unseren Anker. 🙁 Wir sind gerade unterwegs um uns Naxos und sein Wahrzeichen, den Tempel des Apollo, anzusehen, als wir in der Ferne zwei Segelboote erkennen die den Hafen ansteuern. Da der einzige freie Platz im Hafen direkt backbord von uns ist, beschließen wir, leider etwas zu spät, sicherheitshalber zum Boot zurückzukehren. Als wir am Boot ankommen ist es bereits passiert. Eine 56 Fuß Yacht wurde, beim Versuch rückwärts in die Box neben uns zu kommen, vertrieben und hat dabei unseren Anker touchiert und ziemlich verbogen. Prima!
Es stellt sich allerdings recht schnell heraus, dass wir wieder einmal viel Glück im Unglück hatten. Lukas, dem dieses Missgeschick passiert ist, spricht nicht nur ziemlich gut Deutsch, sondern ist auch echt ein feiner Kerl. Er kümmert sich darum, das alles wieder geradezubiegen und bereits am Montagabend ist sowohl der Anker, als auch der kleine GfK-Schaden, der am Ankerkasten entstanden ist, wieder repariert.
Jetzt sind wir also wieder einmal eingeweht. Zum Glück wird es, wenn die Wettervorhersage stimmt, keine 12 Tage dauern bis wir weiterkönnen. Und selbst wenn, Naxos ist ein wunderschönes Städtchen mit zahlreichen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Hier könnte man es also schon ein wenig aushalten. 😉
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