Besuch, und nochmal – Besuch! 😍
05. September 2023
Es ist 4:00 Uhr morgens. Das Wetter ist schlecht, die Bucht ziemlich voll und jetzt hat auch noch der Wind gedreht – das heißt Ankerwache. Zeit für mich die letzten Tage ein wenig Revue passieren zu lassen…
Nach einem kurzen Heimatbesuch in Deutschland sind wir am Dienstag, 22.08.2023 gemeinsam mit unseren Freunden, Franzi und Philipp auf die Eleanor zurückgekehrt. Nach einem gemütlichen Abendessen, wollen wir am Mittwoch eigentlich los Richtung Norden. Allerdings macht uns der Meltemi einen fetten Strich durch diese Rechnung. Es pfeift schon wieder seit Tagen aus Norden und ein Blick über die Hafenmauer zeigt uns, dass es dort draußen ungemütlich genug ist um ohne schlechtes Gewissen einen weiteren Tag im Hafen verbringen zu können.
Und so ein Hafentag muss ja keinesfalls langweilig sein, vor allem bei 30 kn Wind im Hafen. Den ganzen Tag über bekommen wir ausgezeichnetes Hafenkino zu sehen. Was uns dann allerdings den Schock in die Glieder fahren lässt ist, als ein ca. 50 Fuß langes Segelboot ungebremst im 90-Grad-Winkel in einen Katamaran rauscht, der nur 25 Meter entfernt von uns längsseits am Steg liegt. Selbst wenn wir bis dahin noch überlegt hätten eventuell abzulegen, nach diesem Ereignis ist klar, wir legen heute nicht ab. Stattdessen gehen wir abends in Laurium gemütlich Essen und lassen den Abend mit ein paar Bier im Cockpit ausklingen.
Da die Welle sich am Donnerstag natürlich noch nicht beruhigt hat und auch der Wind nur langsam nachlässt, machen wir einen kurzen Schlag in die 3 sm südlich gelegene Bucht Pasalimani. Hier sind wir vom Nordwind gut geschützt, das Wasser ist herrlich klar und man kann prima schnorcheln. Wir verbringen also den Tag mit Baden, Sonnen, Schnorcheln und SUP fahren.
Am Freitagmorgen geht es dann weiter Richtung Westen nach Aegina. Nach 30 sm fällt der Anker in der Ormos Mouriotti. Mit einer Landleine machen wir zusätzlich an einem Felsen fest und erkunden dann wieder die Unterwasserwelt. Philipp bekommt sogar einen Feuerfisch zu sehen.
Am Samstag geht es dann 5 sm Richtung Westen zur Bucht Megali Bali auf der Insel Agistri. Die Unterwasserwelt lässt hier zwar ein wenig zu wünschen übrig, aber dafür ist die Bucht an sich wunderschön. Türkisblaues Wasser eingerahmt von steilen Felswänden in die das Wasser große Höhlen gespült hat und das schönste ist – bis kurz nach Sonnenuntergang sind wir die einzigen in dieser Bucht.
Am Sonntag geht es zeitig los, da wir einen langen Schlag vor uns haben und auch mit eher ungünstiger Welle und nicht ganz optimalem Wind rechnen. Beides trifft zum Glück nur teilweise zu und so haben wir einen wirklich tollen letzten Segeltag gemeinsam mit Franzi und Philipp. Der krönende Abschluss dieses Tages bildet der Besuch eines Delphins der eine ganze Zeit lang vor unserem Bug her schwimmt. Zu viert stehen wir an Deck uns freuen uns wie kleine Kinder ob dieser schönen Begegnung.
Für die letzte Nacht gehen wir nochmals vor Anker, dieses Mal in der Bucht von Nikolaos. Von hier aus können unsere Gäste am nächsten Morgen bequem mit dem Uber zum Flughafen. Mit dem Dinghi gehen wir abends an Land und nach einem ca. 15-minütigen Fußmarsch durch die Pampa kommen wir in der vielfach empfohlenen Taverna Mythos an.
Wir platzen mitten in eine griechische Geburtstagsparty, die hier in der Taverne gefeiert wird. Schon von Weitem konnten wir die griechische Musik hören und waren uns zunächst nicht sicher, ob das Restaurant überhaupt geöffnet hat. Wir haben Glück und bereits am Eingang begrüßt uns eine freundliche Bedienung, die uns weg von der Party zu einem separaten Teil der Terrasse führt. Wir bestellen ein paar Vorspeisen und eine gemischte Platte für 4 Personen. Als das Essen kommt sind wir sprachlos ob der schieren Menge. Wir werden an diesem Tag alle mehr als satt und Tobi und ich werden an den Resten noch zwei weitere Tage essen. Deshalb merke, beim Griechen ist weniger eben doch mehr.
Nach einer tollen Woche geht es für Franzi und Philipp am Montagmorgen wieder zurück nach Deutschland. Tobi und ich verbringen noch eine weitere Nacht in Agios Nikolaos und machen uns dann am Dienstag wieder auf Richtung Norden. Wir stoppen nochmals in der Olympic Marine um Diesel, Wasser und Essen zu bunkern.
Am Donnerstag geht es für uns dann weiter nach Norden in die Bucht von Boufalo auf Euböa. Hier treffen wir Simon und Babsi mit ihren zwei Kindern Georg und Mathilda. Mit ihrem pinken VW Bus sind die vier seit 2 Wochen in Griechenland unterwegs und haben bereits eine ganze Latte an Sehenswürdigkeiten besucht. Sehenswert ist Boufalo definitiv, auch wenn es wahrscheinlich in keinem Reiseführer steht. Ein kleiner Ort mit drei Tavernen, eine gut geschützte Bucht und einen Parkplatz direkt am Meer – was braucht man mehr für ein entspanntes Segler-Camper-Wochenende.
Eigentlich wären wir mit den Vier gerne auch ein wenig gesegelt um ihnen Eleanor mal in Aktion zu zeigen. Aber wie so oft, durchkreuzt auch dieses Mal der Meltemi unsere Pläne. Doch wie heißt es so schön, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So verbringen wir die Tage abwechselnd am Strand bzw. an Bord und testen nicht nur zwei der drei Tavernen, sondern auch unseren frisch reparierten Außenborder auf Herz und Nieren.
Am Montagmorgen hat uns die Besatzung vom pinken Bus wieder verlassen um langsam die Heimreise anzutreten. Da das Wetter schlecht angesagt, und diese Bucht nahezu rundum geschützt ist, werden wir hier abwettern.
Den ersten Vorgeschmack auf das schlechte Wetter haben wir heute Nacht bereits bekommen. Es ist jetzt Dienstagmorgen 6:00 Uhr. Ich werde nun Tobi wecken, damit er mich ablöst und dann muss ich dringend noch eine Runde schlafen. Gute Nacht, zusammen!
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[…] Jahr schon bestens kennen. Hier haben wir uns mit Simon und Babsi mit ihrem pinken Bus getroffen (Besuch, und nochmal – Besuch! 😍) und auch die schweren Unwetter im vergangenen Herbst abgewettert (Abwettern in […]
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Hallo ihr zwei,
toll dieser ausführliche Bericht.
Da wünscht man sich als Leser doch noch mehr Ankerwachen.
Lg und eine schöne Zeit
Mum und Pa
Sehr schöne Bilder !!! Tolle Aufnahmen
Ihr macht das alles schon richtig ! respect –
Danke 😍